Webinhalte in Ihrer Android-App verwenden

Android bietet Entwicklern die Möglichkeit, in ihren Apps auf die Leistungsfähigkeit des Webs zurückzugreifen. So profitieren Sie von der Flexibilität und Effizienz, bestimmte Arten von Inhalten anzeigen zu können.

So können Sie vorhandene Webinhalte nahtlos in Ihre native Android-Anwendung einbinden, z. B. um einen Nachrichtenfeed, interaktive Anleitungen, Anzeigen oder sogar ein Minispiel anzuzeigen, ohne alles von Grund auf neu erstellen zu müssen. Sie können sich das als ein Fenster zum Internet innerhalb Ihrer App vorstellen. Es gibt zwei Möglichkeiten, Webinhalte in Ihre App einzubetten:

  • WebView: Hier werden Webinhalte angezeigt, die Sie inline steuern, wenn Sie die Benutzeroberfläche flexibel anpassen oder aktualisieren möchten.
  • Benutzerdefinierte Tabs: Vollständiges In-App-Surfen mit dem Standardbrowser des Nutzers (siehe Browserunterstützung). Wenn Nutzer auf einen Link klicken und Sie sie in der App behalten möchten, anstatt sie zu einem externen Browser weiterzuleiten, können Sie diese Funktion verwenden. Viele Funktionen sind bereits vorkonfiguriert.
Android-App, die Google Play geöffnet hat, wobei die primäre Webansicht in einem roten Feld hervorgehoben ist Benutzerdefinierter Tab mit der Website „Android for Developers“ (in einem roten Feld hervorgehoben)
Abbildung 1. WebView (links) und benutzerdefinierter Tab (rechts) sind rot umrandet.

Warum Webinhalte einbetten?

  • Effizienz: Sie können vorhandenen Code von Ihrer Website wiederverwenden. Sie können auf vorhandenen Webtechnologien und ‑inhalten aufbauen.
  • Integration: Sie können externe Inhalte von Drittanbietern wie Media und Anzeigen in Ihrer App verwenden.
  • Flexibilität: Inhalte können dynamisch aktualisiert werden, ohne dass Sie auf vordefinierte Benutzeroberflächen beschränkt sind oder App-Updates veröffentlichen müssen.

Wann sollten Webinhalte verwendet werden?

Es gibt drei Hauptanwendungsfälle für die Verwendung des Webs in Ihrer Android-App:

1. Webinhalte als Haupt- oder unterstützende Inhalte in Ihre App einbetten: WebView verwenden

  • Wenn Sie Ihre eigenen Webinhalte als primäre Funktion anzeigen möchten und dabei eine hohe Flexibilität bei der Anpassung oder Aktualisierung der Benutzeroberfläche wünschen.
  • Andere Inhalte wie Werbung, rechtliche Hinweise und Bestimmungen oder andere Inhalte von Drittanbietern können inline oder als Fenster in Ihrer App angezeigt werden.
Android-App, die Google Play geöffnet hat, wobei die primäre Webansicht in einem roten Feld hervorgehoben ist Eine geöffnete Android-App mit ergänzendem Text in einem roten Feld.
Abbildung 2. In der App eingebettete Webinhalte mit WebViews als Haupt- (links) und unterstützenden Inhalten (rechts).

2. In-App-Browsing mit benutzerdefinierten Tabs oder WebView für erweiterte Anwendungsfälle

  • Vollständige In-App-Browserfunktion, wenn Nutzer auf einen Link klicken und Sie möchten, dass sie in der App bleiben, anstatt zu einem externen Browser weitergeleitet zu werden.
    • Hinweis: Für Geräte mit großen Displays wie Tablets und faltbaren Smartphones gibt es zusätzliche Optionen, mit denen Apps den zusätzlichen Platz optimal nutzen können:
    • Weblinks können in Apps im Splitscreen-Modus geöffnet werden, indem ein nebeneinanderliegendes Mehrfenster geöffnet wird. So können Nutzer gleichzeitig zwischen Ihrer App und einem Browser wechseln. ODER
    • Benutzerdefinierte Tabs haben eine Seitenleiste, die in derselben Aufgabe, aber neben den vorhandenen App-Inhalten geöffnet werden kann.
  • Der benutzerdefinierte Tab wird vom Standardbrowser des Nutzers unterstützt, sofern dieser Browser benutzerdefinierte Tabs unterstützt.
    • Sie können zwar ein WebView verwenden und so ein in hohem Maße anpassbares In-App-Browsererlebnis bieten, wir empfehlen jedoch benutzerdefinierte Tabs für eine sofort einsatzbereite Browseroberfläche und eine nahtlose Weiterleitung, wenn ein Nutzer einen Weblink im Browser öffnen möchte.
Webseite mit In-App-Link im roten Feld auf der linken Seite und ein In-App-Browser auf der rechten Seite.
Abbildung 3 Klicken auf einen In-App-Link (links) und Öffnen eines In-App-Browsers (rechts)

3. Anmelde- oder Authentifizierungsabläufe in Ihrer App

Android empfiehlt, Anmelde- oder Authentifizierungsabläufe mit dem Anmeldedaten-Manager zu erstellen. Wenn Sie feststellen, dass Sie für diese Funktionen weiterhin das eingebettete Web verwenden müssen, beachten Sie die folgenden Hinweise:

  • Einige Apps verwenden WebViews, um Anmeldeabläufe für ihre Nutzer bereitzustellen, einschließlich eines Nutzernamens und Passkeys (oder Passworts), der bzw. das für Ihre App spezifisch ist. So können Entwickler die Authentifizierungsabläufe plattformübergreifend vereinheitlichen.
  • Wenn Sie einen Link zu einem Identitätsanbieter oder Anmeldevorgang eines Drittanbieters wie „Über Google anmelden“ einrichten möchten, sind benutzerdefinierte Tabs die beste Lösung. So bleiben die Anmeldedaten des Nutzers geschützt und für die Website des Drittanbieters isoliert.

Weitere Informationen zur Verwendung von WebViews für die Authentifizierung finden Sie unter Nutzer mit WebView authentifizieren. Informationen zum Starten eines benutzerdefinierten Tabs finden Sie unter Übersicht über benutzerdefinierte Tabs für Android.

In-App-Anmeldefeld mit WebView auf der linken Seite Eine Drittanbieteranmeldung mit benutzerdefiniertem Tab rechts.
Abbildung 4 Ein In-App-Anmeldefeld (links) und eine Drittanbieteranmeldung, die in einem benutzerdefinierten Tab geöffnet wurde (rechts).