Farbe auf dem Fernseher

Farben im TV-Design können inspirieren, die Stimmung beeinflussen und Nutzer sogar dazu bringen, Entscheidungen zu treffen. Es ist ein leistungsstarkes und greifbares Element, das Nutzern als Erstes auffällt. Farbe ist ein wichtiger Schritt bei der Gestaltung einer hochwertigen TV-Benutzeroberfläche, da sie eine gute Möglichkeit bietet, mit einem breiten Publikum in Kontakt zu treten.

Highlights

  • Der Bildmodus „Standard“ ist die gängigste TV-Anzeigeeinstellung.
  • Die meisten Fernseher unterstützen sRGB.
  • Berücksichtige bei der Farbauswahl, dass Nutzer fernsehen, wenn sie sich in unterschiedlicher Entfernung zum Fernseher befinden und bei wenig Licht.
  • Die Displaytechnologie und die Farbraumeinstellungen von Fernsehern können sehr unterschiedlich sein.
  • Testen Sie mit so vielen Geräte- und Farbraumvarianten wie möglich.
  • Berücksichtigen Sie bei der Verwendung von Farben die unterschiedlichen Anforderungen und Vorlieben der Nutzer.
  • Achten Sie bei der Verwendung von Verläufen auf häufige TV-Probleme wie Banding.

TV-Farben und TV-Displays

Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass alle Displays alle Farben auf dieselbe Weise darstellen. Vielleicht haben Sie es schon einmal auf einem Arbeitslaptop oder beim Ansehen eines Films bei einem Freund bemerkt. Dieselbe Farbe kann je nach TV-Modell, Computermonitor und Mobilgerät variieren.

Farbraum

Farbraum

Der Farbraum bezieht sich auf das Spektrum der Farben, die ein Fernseher wiedergeben kann. Dazu gehören die Farbräume sRGB und DCI-P3. sRGB ist der am häufigsten verwendete Farbraum und mit den meisten TV-Modellen kompatibel. Sie wird in Betriebssystemen, TV-Sendungen und Spielen verwendet.

Wenn Sie den DCI‑P3-Farbraum auswählen, können Videos lebendiger und naturgetreuer wirken. Da Inhalte, die in DCI‑P3 erstellt wurden, auf einen größeren Prozentsatz von Farben zugreifen können, sind sie möglicherweise nur mit fortschrittlichen TV-Displays kompatibel.

Bildmodus

Bildmodi können die Farbqualität auf dem Fernseher beeinflussen, indem sie die Art und Weise ändern, wie der Fernseher das Bild verarbeitet. Beispielsweise wird in Standardbildmodi in der Regel versucht, eine möglichst genaue Farbdarstellung zu erzielen, während in lebendigen Bildmodi die Sättigung der Farben erhöht wird, um sie lebendiger zu machen.

Der Standardbildmodus für die meisten TV-Panels ist „Standard“. Dieser Modus ist so konzipiert, dass er ein ausgewogenes Bild mit genauen Farben liefert. Nutzer haben jedoch viele Möglichkeiten. Viele Nutzer ändern die Bildmodi, um die wahrgenommene Bildqualität zu verbessern.

Sehen wir uns sieben gängige Bildmodi an:

  • Standard: Standardbildmodus. Es bietet ein ausgewogenes Bild mit präzisen Farben.
  • Lebendig: Die Sättigung der Farben wird erhöht, sodass sie lebendiger wirken.
  • Dynamisch: Erhöht den Kontrast des Bildes, wodurch es schärfer wirkt.
  • Spiel: Optimiert das Bild für Spiele und reduziert den Input-Lag.
  • Film: Optimiert das Bild für die Wiedergabe von Filmen und reduziert Bewegungsunschärfe.
  • Sport: Optimiert das Bild für Sportübertragungen und erhöht die Helligkeit des Bildes.
  • Benutzerdefiniert: Der Nutzer kann die Bildeinstellungen nach seinen eigenen Vorlieben anpassen.

Kontrast

Der Kontrast ist einer der wichtigsten Aspekte der Bildqualität, insbesondere bei modernen HDR-Displays. Es ist der Unterschied zwischen dem dunkelsten Schwarz und dem hellsten Weiß, das ein Fernseher darstellen kann. Ein höheres Kontrastverhältnis bedeutet in der Regel tiefere Schwarztöne, was sich erheblich auf die allgemeine Bildqualität auswirkt.

Geringer Farbkontrast
Kontrast: 562:1 (niedrig)
Hoher Farbkontrast
Kontrast: Inf: 1 (Perfekt)

Dieselbe Farbe kann auf verschiedenen Fernsehern unterschiedlich aussehen. Auf einem Fernseher mit einem niedrigen Kontrastverhältnis kann sie ausgewaschen wirken. Damit Nutzer eine gute Erfahrung machen, sollten Designer bei der Erstellung von Benutzeroberflächen für TV-Anwendungen die folgenden Tipps beachten:

  1. Verwenden Sie einen hohen Kontrast zwischen Text- und Hintergrundfarben.
  2. Wählen Sie gut lesbare Schriftarten mit größeren Schriftgrößen und Zeilenabständen aus.
  3. Bedienungshilfen einbauen
  4. Verlassen Sie sich nicht ausschließlich auf Farben, um Informationen zu vermitteln.
  5. Für verschiedene Farbräume (SDR und HDR) optimieren
  6. Testen Sie die Lesbarkeit bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen.

Displaytechnologie

Auch die Displaytechnologie kann sich auf die auf dem Bildschirm angezeigten Farben auswirken. Einige gängige Typen sind:

  • LCD: LCDs (Liquid Crystal Displays) sind die häufigste Art von TV-Displays. Dabei wird ein Flüssigkristall-Panel mit einer Hintergrundbeleuchtung beleuchtet. Das Panel blockiert oder lässt Licht durch, um ein Bild zu erzeugen. LCD-Fernseher sind relativ günstig und in vielen verschiedenen Größen erhältlich. Allerdings kann es bei ihnen zu Problemen mit Kontrast und Farbwiedergabe kommen.
  • LED: LED-Displays sind eine neuere Art von LCD-Fernsehern, bei denen LEDs als Hintergrundbeleuchtung verwendet werden. LEDs sind energieeffizienter als herkömmliche LCDs und können ein helleres, lebendigeres Bild erzeugen. LED-Fernseher sind in der Regel teurer als LCD-Fernseher.
  • QLED: QLED-Displays (Quantum Dot Light Emitting Diode) sind eine Art von LED-Display, bei der Quantenpunkte zur Lichterzeugung verwendet werden. Quantenpunkte sind winzige Partikel, die ein breiteres Farbspektrum als herkömmliche LEDs erzeugen können.
  • OLED: OLED-Displays (Organic Light Emitting Diode) sind eine Art von LED-Displays, bei denen organische Materialien zur Lichterzeugung verwendet werden. OLED-Fernseher sind die teuerste Art von Fernsehern, bieten aber den besten Kontrast und die beste Farbwiedergabe aller Arten von Fernsehern.

Jede Art von TV-Displaytechnologie hat ihre eigenen Vor- und Nachteile bei der Farbdarstellung.

Weitere Informationen findest du im Video How a TV Works in Slow Motion von The Slow Mo Guys.

Grundsätze

Weitere Informationen finden Sie in den Grundsätzen für Material-Farben.

  • Barrierefreiheit an erster Stelle: TV-Oberflächen haben ein vielfältiges Publikum. Von Kindern über Senioren bis hin zu Menschen mit Sehbehinderung. Berücksichtigen Sie bei der Verwendung von Farben immer die Bedürfnisse und Vorlieben der Nutzer. Wenn Sie bei der Entwicklung Ihrer Benutzeroberfläche Barrierefreiheit in den Vordergrund stellen, können Sie Nutzern eine effiziente Nutzung ermöglichen. Ein Beispiel hierfür ist die Einhaltung von Farbkontraststandards. Hinweis: Die Farbwiedergabe kann je nach TV-Modell variieren.
  • Farben mit Bedacht einsetzen: Wenn Farben richtig eingesetzt werden, können sie die Kommunikation verbessern und für aussagekräftige und immersive Erlebnisse sorgen. Sie spiegelt die Identität Ihres Produkts auf der TV-Oberfläche wider.
  • Kontrastierenden Hintergrund wählen: Ein kontrastierender Hintergrund hilft Nutzern, den Text und die verschiedenen Elemente Ihrer App zu interpretieren und mit ihnen zu interagieren. Der höhere Kontrast sorgt dafür, dass die Inhalte sichtbar sind.

Banding

Banding

Als „Screen Banding“ wird das Auftreten sichtbarer horizontaler oder vertikaler Linien, Streifen oder Farbverläufe auf dem Display bezeichnet, die nicht Teil des angezeigten Inhalts sind. Dieses Artefakt kann sich entweder als deutliche Linien oder als allmählicher Übergang von Farben oder Schattierungen auf dem Bildschirm zeigen. Streifenbildung kann durch Faktoren wie geringe Farbtiefe, Komprimierungsartefakte, Signalstörungen oder Probleme mit dem Display oder der GPU verursacht werden.

Wenn Sie eine Benutzeroberfläche für den Fernseher entwerfen, insbesondere wenn es um Verläufe und das Vermeiden von Banding geht, sollten Sie die folgenden Tipps beachten:

  • Verläufe mit hoher Farbtiefe verwenden: Um das Risiko von Banding zu minimieren, sollten Sie Verläufe mit einer hohen Farbtiefe verwenden (z.B. 10 Bit oder höher). So werden weichere Übergänge zwischen Farben erzielt und die Wahrscheinlichkeit sichtbarer Streifen wird verringert.
  • Extreme Farbübergänge vermeiden: Bei der Erstellung von Verläufen sollten Sie scharfe Übergänge zwischen Farben vermeiden, da diese anfälliger für Banding sein können. Verwenden Sie stattdessen subtilere, allmähliche Farbverläufe, die auf dem Bildschirm für ein weicheres Erscheinungsbild sorgen.
  • Auf mehreren Geräten testen: Da sich Fernseher in Bezug auf Farbtiefe und Panelqualität unterscheiden können, ist es wichtig, das UI-Design auf mehreren Geräten zu testen, um sicherzustellen, dass Verläufe auf verschiedenen Bildschirmen flüssig und ohne Banding dargestellt werden.
  • Dithering-Techniken verwenden: Dithering ist eine Technik, mit der sich Banding reduzieren lässt, indem Farben auf gemusterte, rauschartige Weise ineinander übergehen. So können auch auf Bildschirmen mit geringerer Farbtiefe sanftere Farbübergänge erzielt werden.
  • Einfarbige Hintergründe oder dezente Muster verwenden: Wenn Verläufe für Ihr Design nicht unbedingt erforderlich sind, können Sie stattdessen einfarbige Hintergründe oder dezente Muster verwenden. Sie sind weniger anfällig für Banding und können trotzdem eine ästhetisch ansprechende Benutzeroberfläche erzeugen.