Weitere Informationen zu faltbaren Smartphones

Faltbare Geräte bieten eine Chance für innovative App-Entwicklung. Große und kleine Bildschirme auf demselben Gerät bieten sich für komplementäre, aber unterschiedliche interaktive Funktionen an. Klappfunktionen wie die Tisch- und Buchposition ermöglichen kreative Layouts und unkonventionelle Benutzeroberflächen.

Abbildung 1. Faltbares Gerät in verschiedenen Positionen: geschlossen, aufgeklappt, im Querformat aufgeklappt und halb aufgeklappt (auf dem Tisch).

Responsives/adaptives Design

Die Unterstützung für faltbare Geräte beginnt mit responsivem Design. Responsive Layouts ermöglichen es, dass eine App auf einer Vielzahl von Displaygrößen gut aussieht und funktioniert. Implementieren Sie responsives Design mit dem BoxWithConstraints-Composit.

Damit das Layout jedoch optimal für das zusammengefaltete und aufgeklappte Display eines faltbaren Geräts geeignet ist, muss es sich anpassen. Die Unterschiede in Größe und Seitenverhältnis von zusammengeklappten und aufgeklappten Displays können recht groß sein, sodass selbst ein responsives Layout nicht für beide Displays geeignet ist. Bei einem responsiven Design werden alternative Layouts erstellt, die für verschiedene Bildschirmgrößen und -konfigurationen optimiert sind. Adaptive Layouts bieten eine optimierte Nutzererfahrung, wenn ein faltbares Gerät zusammengeklappt oder aufgeklappt, im Hoch- oder Querformat oder im Tisch- oder Buchmodus verwendet wird.

Ein faltbares Gerät mit großem Display, das im Querformat aufgeklappt ist, ähnelt beispielsweise einem Tablet. Ein Layout mit zwei Ansichten und einer Navigationsleiste nutzt das breite Display optimal aus. Im zusammengeklappten Zustand ähnelt das Gerät einem Standard-Smartphone. Ein einspaltiges Layout mit einer Navigationsleiste unten ist einfach, aber effektiv. Da die Layouts getrennt sind, können Sie sie für den jeweiligen Anwendungsfall optimieren.

Abbildung 2 Adaptive Layouts, die sowohl für zusammengefaltete als auch für aufgeklappte Displays optimiert sind.

Faltbare Geräte können auf verschiedene Arten gefaltet werden, z. B. nach innen, wenn sich das Display in das Innere des Geräts faltet, oder nach außen, wenn sich das Display um das Gerät herum legt. Mit einem responsiven/adaptiven Design können Sie Ihre App für alle Arten von faltbaren Geräten vorbereiten.

Weitere Informationen zu responsivem/adaptivem Design für faltbare Geräte finden Sie unter den folgenden Links:

Zustände und Positionen des faltbaren Geräts

Die Falte eines faltbaren Geräts teilt das Display in zwei Teile. Die Falte kann ein flexibler Bereich des Bildschirms oder bei Geräten mit zwei Bildschirmen ein Scharnier sein, das die beiden Displays voneinander trennt.

Die Falte hat eine Dimension und die Eigenschaft occlusionType, die festlegt, ob die Falte einen Teil des Displays verdeckt. Auf Geräten mit zwei Bildschirmen ist occlusionType = FULL. Im Bereich des Scharniers sind keine Inhalte zu sehen, auch wenn eine App beide Bildschirme bedeckt.

Faltbare Geräte können sich in verschiedenen Zuständen befinden, z. B. FLAT (vollständig geöffnet) oder HALF_OPENED (zwischen vollständig geöffnet und vollständig geschlossen).

Abbildung 3. Faltbares Gerät im flachen und halb geöffneten Zustand

Wenn sich ein Gerät im Status HALF_OPENED befindet, sind je nach Ausrichtung der Falte zwei Positionen möglich: die Position „Auf dem Tisch“ (horizontale Falte) und die Position „Buch“ (vertikale Falte).

Die Tisch- und Buchpositionen bieten neue Layoutmöglichkeiten. Der HALF_OPENED-Gerätestatus bringt jedoch auch einige Einschränkungen mit sich. So kann es beispielsweise für Nutzer schwierig sein, auf Steuerelemente in der Nähe des Falzpunkts zuzugreifen, und Text, der den Falzpunkt überlagert, ist möglicherweise schwer zu lesen (oder unlesbar, wenn occlusionType = FULL).

Gestalten Sie Ihre Layouts so, dass UI-Elemente in allen Gerätestatus zugänglich sind. Positionieren Sie Dialogfelder und Pop-up-Menüs so, dass sie nicht den Bereich überlagern, der beim Scrollen nicht sichtbar ist. Sorgen Sie dafür, dass wichtige Inhalte sichtbar sind, wenn das Gerät teilweise zusammengeklappt ist. Inhalte in zwei Bereiche aufteilen, wenn das Gerät halb geöffnet ist – oben und unten in der Tablet-Position, links und rechts in der Buchposition.

Weitere Informationen zu Faltungen und faltbaren Positionen finden Sie unter Ihre App für faltbare Geräte optimieren.

App-Kontinuität

Eine App wird angehalten und neu gestartet, wenn beim Zusammen- oder Aufklappen eines Geräts der Bildschirm gewechselt wird. Um für Nutzer Kontinuität zu gewährleisten, sollte die App ihren Status wiederherstellen, wenn das App-Layout auf einem zusammengeklappten oder aufgeklappten Display neu erstellt wird. Apps sollten beispielsweise Folgendes tun:

  • In Eingabefelder eingegebenen Text beibehalten
  • Tastaturstatus wiederherstellen
  • Scrollposition von scrollbaren Feldern wiederherstellen
  • Medienwiedergabe an der Stelle fortsetzen, an der sie unterbrochen wurde, als die App geschlossen wurde

Die verschiedenen Bildschirmlayouts eines faltbaren Geräts sollten sich auch gegenseitig ergänzen. Wenn auf dem zusammengeklappten Display beispielsweise ein Bild und eine Beschreibung für ein Produkt aus einem Onlineshop zu sehen sind, sollte auf dem aufgeklappten Display dasselbe Bild und dieselbe Beschreibung zu sehen sein, aber auch ergänzende Inhalte wie Produktspezifikationen oder Rezensionen.

Weitere Informationen zum Verwalten des App-Status und der Kontinuität finden Sie unter UI-Status speichern und Konfigurationsänderungen verarbeiten.

Multitasking

Faltbare Geräte mit großem Display haben ein Tablet-großes Display, das sich ideal für Multitasking im Multifenstermodus eignet. Faltbare Geräte unterstützen den Splitscreen-Modus. Einige unterstützen sogar den Desktop-Fenstermodus, bei dem Apps in beweglichen, veränderbaren Fenstern angezeigt werden, ähnlich wie bei einem Desktop-Fenstersystem.

Abbildung 4 Ein faltbares Gerät im Querformat mit drei Apps im Splitscreen-Modus (links) und im Desktopfenstermodus (rechts).

Unter Android 12 (API-Level 31) und höher ist standardmäßig der Modus „Mehrere Fenster“ aktiviert. Auf großen Bildschirmen werden alle Apps unabhängig von der App-Konfiguration im Modus „Mehrere Fenster“ ausgeführt. In früheren Versionen bis Android 7.0 (API-Level 24) müssen Sie Ihre App so konfigurieren, dass sie in der Größe veränderbar ist, um den Mehrfenstermodus zu unterstützen.

Informationen zum Multitasking im Multifenstermodus finden Sie unter Multifenstermodus unterstützen.

Drag-and-Drop

Faltbare Geräte mit großem Display bieten viel Platz für Drag-and-drop-Interaktionen. Im Mehrfenstermodus auf faltbaren Geräten ist Drag-and-drop zwischen Apps möglich.

Drag-and-drop-Interaktionen sorgen für eine produktive und ansprechende Nutzererfahrung. Mit dem Android-Drag-and-drop-Framework können Sie Ihrer App Drag-and-drop-Funktionen hinzufügen. Weitere Informationen finden Sie unter Drag-and-drop aktivieren.

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